kreuz+quer: Was bedeutet Vertrauen?

So. Jetzt sitze ich gerade am Computer und versuche über das Thema “Was ist Vertrauen?” ein zweites Mal zu schreiben. Warum? In der letzten Woche durfte ich so viel Neues über dieses Thema lernen, dass ich ein wenig den Überblick verloren habe. Deswegen, nicht wundern, wenn ich kurz abschweife, aber es ist viel zu interessant, um nicht darüber zu schreiben.

Nun zur Frage: Was bedeutet Vertrauen? Definiert ist Vertrauen, sich auf jmd. oder etwas zu verlassen, mit dem Risiko enttäuscht zu werden. Das liegt daran, dass man seinen Schutzschild fallen lässt und eine andere Person näher an sich heranlässt. Man hat jedoch keine Garantie, dass das Vertrauen nicht missbraucht wird.

Ein gutes Beispiel aus der Bibel ist David. Warum gerade er? Er musste sehr oft vor nahestehenden Personen fliehen und war umringt von Feinden. David war ein Mann nach dem Herzen Gottes (Apostelgeschichte 13,22) und wenn man nach dem Schlagwort Vertrauen in der Bibel sucht, findet man sehr viele Psalmen in denen David, trotz der vielen Tragödien, die er erlebte, sein Vertrauen auf Gott setzte.

Psalm 31,15

15 Aber ich vertraue auf dich, o HERR; ich sage: Du bist mein Gott! (Schlachter 2000)

Viele Psalmen in denen David von Vertrauen spricht, werden in anderen Übersetzungen auch mit Hoffnung übersetzt:

15 Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott! (Luther 2017)

Laut der Definition von Oxford Languages ist Hoffnung das Vertrauen in die Zukunft. Auf Gott bezogen würde ich es so formulieren:

Hoffnung ist das Vertrauen auf Gottes Identität und das Vertrauen auf sein vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges Handeln.

David wusste, dass der Einzige, der ihm helfen kann Gott ist. Er wusste, es lag nicht an ihm, ob sein Heer eine Schlacht gewann, sondern es lag an seinem Gott. David vertraute/hoffte auf ihn, weil Gott ein gnädiger Gott (Identität) ist und weil er auch schon bspw. dem Volk Israel in Ägypten beistand (Vergangenes Handeln). Aber dennoch bestand das Risiko, dass Gott etwas anderes tat, als David wollte/erwartete.

Ein weiterer Punkt von Vertrauen ist, dass es sehr tief in unsere Herzen geht. Wie vorher gesagt, lässt man seinen Schutzschild fallen und lässt eine Person nah an sich heran. Doch was passiert, wenn das Vertrauen missbraucht wird? Was macht das mit einem Menschen, wenn bspw. vertrauliche Dinge einfach so von einer Vertrauensperson weitererzählt werden? Man ist tief getroffen und kann höchstwahrscheinlich dieser Person nicht mehr vertrauen. Manchen fällt es schwer, nach einem Vertrauensbruch überhaupt noch jemanden zu vertrauen.

Aber warum vertraut man sich dann einer Person an? Warum behält man nicht alle Sorgen, Ängste und Geheimnisse für sich?

1. Mose 2,18

Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; […] (Schlachter 2000)

Ich weiß nicht, ob es dabei nur mir so geht, aber ich finde: Gemeinschaft gibt Sicherheit. Nachts zu zweit auf der Straße unterwegs zu sein ist besser/sicherer als allein. Und das ist auch schon der dritte Punkt:

Vertrauen gibt Sicherheit.

Wenn man einen Blick in die Bibel wirft und im hebräischen Urtext nachschaut, wird das Wort Vertrauen mit vielen anderen Worten in Verbindung gebracht wie z.B.:

  • Zuflucht
  • Zuversicht
  • Sicherheit
  • Sorglosigkeit
  • Festung

Fast alle diese Begriffe haben etwas mit Sicherheit zu tun. Auf einer Festung ist man sicher und dort kann man Zuflucht suchen. David sagt in der Bibel, dass Gott seine Festung, sein sicherer Halt und seine Zuflucht ist. Und das ist, wenn man es genau nimmt, super interessant: Obwohl David nicht weiß, wie die Dinge ausgehen, fühlt er sich nirgendwo so sicher wie bei Gott.

Das ist tiefes Vertrauen zu Gott.

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