„Freude an Gott – Wie sie uns verloren geht und wir sie wiederfinden“ – Predigtgliederung

Heute möchte ich euch noch die Predigtgliederung vom 25. August 2024 aus unserer Reihe „Freude an Gott“ nachreichen. Es hat leider etwas länger gedauert, diesen Beitrag zu schreiben, aber nun ist er da.

Dietrich Bonhoeffer schreibt: „Bei Gott wohnt die Freude und von ihm kommt sie herab und ergreift Geist, Seele und Leib, und wo diese Freude einen Menschen gefasst hat, dort greift sie um sich, dort reißt sie mit, dort sprengt sie verschlossene Türen.“1

Der Apostel Johannes, Botschafter von Jesus und Autor mehrerer neutestamentlicher Bücher, betont in seinen Schriften immer wieder, dass es ihm ganz zentral um die Freude an Gott geht. Johannes beginnt bspw. seinen ersten Brief mit einer klaren Aussage, warum er diesen Brief schreibt. „Wir schreiben euch diesen Brief, damit wir alle, ihr und wir, die Freude, die Gott uns schenkt, in ihrer ganzen Fülle erleben. (1. Joh 1,4 NGÜ)“ Andere übersetzen mit: „Und dies schreiben wir euch, damit eure Freude vollkommen sei. (SLT)“. Das ist seine Motivation für alles, was er uns in diesem Brief schreibt.

Freude an Gott – Wie sie uns verloren geht …

Den Bibeltext, der dieser Predigt zugrunde liegt, finden wir in 1. Johannes 2,15-17:

1. Johannes 2,15-17

„Liebt nicht die Welt! Hängt euer Herz nicht an das, was zur Welt gehört! Wenn jemand
die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater keinen Raum in seinem Leben. Denn nichts von dem, was diese Welt kennzeichnet, kommt vom Vater. Ob es die Gier des selbstsüchtigen Menschen ist, seine begehrlichen Blicke oder sein Prahlen mit Macht und Besitz – all das hat seinen Ursprung in dieser Welt. Und die Welt mit ihren Begierden vergeht; doch wer so handelt, wie Gott es will, wird für immer leben.“

Was Johannes hier schreibt ist sicherlich einer der größten Gründe, wenn wir die Freude an Gott nicht erleben. Wenn wir diese irdische Welt mehr lieben als Gott, wenn wir unser Glück in Dingen oder Beziehungen suchen, wenn wir unsere Hoffnung auf Menschen setzen, wenn wir irgendetwas in dieser Welt begehren oder wenn wir stolz über Dinge reden und denken, die wir haben oder denken zu haben – dann hat die Liebe Gottes keinen Platz in unserem Leben. Und wo keine Liebe Gottes ist, da ist auch keine Freude an Gott zu finden.

Wo gibt es Dinge in deinem Leben, die du liebst und nicht loslassen kannst oder willst? Wo nutzt du Social Media, nur um am Ende traurig und enttäuscht zu sein, wie gut es anderen geht, während du neidisch oder enttäuscht bist? Wo hörst du Musik oder schaust Filme, die den Namen Gottes oder seine Ethik in den Schmutz ziehen? Wo gibst du mit Dingen an, die du kannst oder besitzt? Wo suchst du Anerkennung von Menschen? Wo tust du Dinge, die dir nicht gut tun, aber du einfach nicht lassen willst? …

Freude an Gott – … und wir sie wiederfinden

Entweder, oder! Entweder ich suche mein Glück in dieser Welt, oder bei Gott. Aber Gott lässt uns mit dieser Frage nicht allein. In der Bibel offenbart uns Gott eine Liebe, die alles in den Schatten stellt, was uns in dieser Welt so wertvoll erscheint.

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn [Jesus Christus] gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16 SLT)“

„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Röm 8,38-39 LUT)“

So sehr liebt Gott! Wahre Freude an Gott finden wir da, wo wir als Erstes diese unglaubliche Liebe Gottes in unserem Leben erfahren. Umso mehr wir diese Liebe Gottes erfahren, umso mehr lieben wir ihn und freuen uns an ihm und seiner Gemeinschaft. Wenn alles, was mir in dieser Welt lieb und teuer ist kaputt geht, wenn alles Wertvolle verloren geht, wenn all meine Hoffnung schwindet – dann habe ich einen Gott, der mich unendlich liebt und der mir einen Wert gibt, wie nichts anderes in dieser Welt.

Freude an Gott – Jetzt darf dein Leben der Freude an Gott dienen

Wahre Freude hat ihren Grund nicht in dieser Welt, sondern hat ihren tiefsten Grund in Gott. In Kolosser 3,17 heißt es: „Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. (LU84)“ Und Paulus schreibt in 1. Korinther 10,31 „Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre. (LU84)“

Mose schreibt bspw. in 5. Mose 8,10: „Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat. (LUT)“ Wenn wir das beherzigen, können wir bspw. gutes Essen genießen und Gott dafür loben, wie reich wir von ihm beschenkt sind. Unsere Freude ist dann nicht auf den kurzem Moment des Essens ausgerichtet, sondern auf den Schöpfer von Himmel und Erde. Das ist eine Freude, die nie vergeht.

Asaf, der Schreiber von Psalm 73 verzweifelt an seinem eigenen Unglück, während er das Glück anderer Menschen sieht. Aber dann, ganz am Ende des Psalms schreibt er als Fazit: „25 Wen habe ich im Himmel außer dir? Und auch auf der Erde habe ich nach nichts Verlangen, wenn ich nur dich bei mir weiß! 26 Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt, so gibt doch Gott meiner Seele Halt. Er ist alles, was ich brauche – und das für immer! […] 28 Für mich aber ist Gottes Nähe beglückend! Mein Vertrauen setze ich auf den Herrn, ja, auf den HERRN. Alle deine Taten will ich weitererzählen. (Psalm 73,25–28 NGÜ)“

Luther übersetzt den letzten Vers mit: „Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte / und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, dass ich verkündige all dein Tun.“

Ich habe diese Predigt mit Johannes begonnen und möchte sie mit Johannes abschließen: „Gottes Liebe zu uns ist darin sichtbar geworden, dass er seinen einen und einzigartigen Sohn in die Welt sandte, um uns in ihm das Leben zu geben. Die Liebe hat ihren Grund nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat. (1.Johannes 4,9-10)“

In Gott findest du eine Liebe und Freude, die nicht kaputt geht, die nicht rein auf Gefühle aufbaut, die nicht von äußeren oder inneren Umständen abhängt. Die Erfahrung der Liebe Gottes schenkt eine Freude, die nie vergeht. Gott segne dich!

Die Predigt findest du zum Nachhören in unserem Bereich Ressourcen zum Download.

  1. Konspiration und Haft 1940-1945, DBW Band 16, Seite 373 ↩︎

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