„Der wunderbare Gott“ – Wie geht’s weiter?
„Wer von allen Göttern ist dir gleich, Jahwe? Wer ist so herrlich und heilig wie du, der Furcht erregt und Lobgesänge weckt, der Wunderbares tut?“
2. Mose 15,11
Unser siebenwöchiges Predigt- und Kleingruppenprojekt geht so langsam zu Ende. Wir haben über den Namen Gottes „Jahwe“ nachgedacht und eine kleine Auswahl seiner Wesenszüge betrachtet. Jahwe ist der Treue, der Liebende, der Heilige, der Gerechte, der allgegenwärtige und allwissende Gott, der Allmächtige.
Eines ist mir in dieser besonderen Zeit immer bewusster geworden. Ich habe gemerkt, dass egal welchen Wesenszug oder welche Eigenschaft Gottes ich näher betrachte, er so viel größer und wunderbarer ist, als ich es jemals begreifen könnte. Er ist treuer, als ich es je von Menschen in dieser Welt erfahren werde. Er ist liebevoller, als ich das in den engsten oder intimsten Beziehungen finden würde. Er ist heiliger, als ich es mir je erträumen kann. Er ist gerechter und näher als mir das manchmal lieb ist – und doch ist er durch und durch gut. Und er ist mächtiger, ja allmächtig, als ich es mir auch nur im Entferntesten vorstellen kann. Jahwe ist Gott.
Über den Kirchenlehrer Augustinus gibt es eine interessante Legende, die mir die Unfassbarkeit Gottes vor Augen malt. Von Augustinus hört man meist vor allem sein berühmtestes Zitat: „Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“
Eines seiner berühmtesten Werke ist sein Buch über die Dreieinigkeit Gottes, und während er einem Strand an seinem Buch arbeitet, sieht er einen kleinen Jungen im Sand spielen. Dieser Junge läuft immer wieder mit einem Löffel voll Wasser, das er gerade aus dem Meer geschöpft hat, zu einem Sandloch und gießt das Wasser hinein. Augustinus fragt den Jungen: „Was machst du da?“ Das Kind antwortet: „Ich habe vor, mit dem Löffel das Meer trockenzulegen und in das Sandloch zu füllen.“ Augustinus, ganz der große Lehrer, sagt dass das unmöglich ist und lächelt über die Einfalt des Kindes. Der Junge aber erwiderte ihm, eher sei es für ihn möglich, das Meer trockenzulegen, als für Augustinus, in seinem Buch auch nur den kleinsten Teil der Geheimnisse der Dreieinigkeit zu erklären[1].

Gott ist unendlich, ewig, unvorstellbar und unfassbar. Deshalb werden und können wir Gott nie endgültig verstehen, aber gleichzeitig kann uns nichts so faszinieren und verändern wie eine Begegnung mit dem lebendigen Gott. Wie geht es jetzt weiter? Auch wenn wir Gott niemals endgültig verstehen werden – denn er ist Gott -, wollen wir als Gemeinde niemals aufhören über Gott nachzudenken. Wir wollen ihn mehr lieben und kennen lernen und gemeinsam im Glauben wachsen. Ein Baustein in diesem Prozess soll auch in diesem Jahr wieder dieser Blog sein, in dem es das ganze Jahr über um Gott gehen soll. Es gibt noch so viel zu entdecken über Gottes wunderbares Wesen, seine majestätischen Titel und fantastischen Namen. Ihr dürft also gespannt sein :-).
Wie schon vom letzten Jahr gewohnt, werden wir auch in diesem Jahr die jeweils letzte Predigt des Monats unserem Jahresthema „Der wunderbare Gott“ widmen. Das jeweilige Thema dieser Predigt wollen wir dann in den Folgemonat mitnehmen und weiter vertiefen. So wird z.B. die Predigt am 30. März das Thema für den April einleiten. Lasst euch also überraschen, wie es durch die Predigten weitergeht.
Zum Schluss noch ein paar persönliche Fragen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Augustinus_und_der_Knabe_am_Meer; Abruf: 20.02.2025