kreuz+quer: Jesus der Überwinder
„Nichts leichter als das“, waren die ersten Worte meines ersten Berichtes dieses Monats. Und allzu leicht war es dann wohl doch nicht. Obwohl mir das Schreiben und Teilen meiner Gedanken Freude bereitet, bin ich meinem Anspruch von 4 Artikeln in keinster Weise gerecht geworden.
Mittlerweile bin ich zweieinhalb Monate wieder in Deutschland und kann immer noch nicht sagen, ich wäre wieder voll und ganz im Ländle angekommen. Im Allgemeinen strengen mich Aufgaben und Verantwortungen an und ziehen noch mehr Energie aus mir, als ich es mir gedacht habe. „Ich bin doch Deutsche. Eigentlich sollte ich hier doch alles leicht aus dem Ärmel schütteln können.“
Aber so ist es nicht. Mir fallen teilweise geläufige deutsche Wörter nicht ein, im Aufzug drücke ich noch die „1“, anstatt dem „E“, um nach unten zu kommen, (da es auf den Philippinen keinen nullten Stock gibt). Oder ich bin beim Abendmahl überrascht, dass jeder das Stück Brot und den Saft für sich selbst einnimmt und nicht alle gleichzeitig gemeinsam (weil das so anders in philippinischen Gemeinden praktiziert wird). Und zu dieser Jahreszeit ist mir schon extrem kalt und es fühlt sich für mich an wie der tiefste Winter. Und dabei ist es nicht Jahwe, der mir diesen Anspruch gibt, wieder perfekt reinpassen zu müssen oder zu funktionieren.
Jesus der Überwinder hat ganz andere Ansprüche oder Gedanken über mich. Am Kreuz hat er auch über diese Gedanken der Selbstoptimierung und Verurteilung gesiegt. Durch Gespräche mit Freunden und eigenen Gedanken, hat mich dieser Aspekt unseres wunderbaren Gottes im vergangen Monat immer wieder sprachlos gemacht. Der Mensch gewordene Gott (Johannes 1,14), der alle erdenkbaren Herausforderungen dieser Welt erlebt und überwunden hat. Jesus versteht unsere Schwächen (Hebräer 4,15), weil sie ihm selbst widerfahren sind. Auch er wird mit negativen Gedanken über sich selbst angefochten gewesen sein. Aber er blieb ohne Sünde! (Hebräer 4,15) und konnte diese deswegen am Kreuz überwinden (Johannes 16,33).
Im vergangenen Monat habe ich erneut gelernt: in meiner Schwachheit ist Jesus stark! (2. Korinther 12,9) In den Momenten, in denen ich mich wieder verurteilt habe, weil ich so viel Schlaf benötige „und ich doch früher mit viel weniger ausgekommen bin“, spricht er mir durch seinen Tod am Kreuz Gnade und Erbarmen zu. In den Momenten, in denen ich mich verurteile, weil mir das deutsche Wort nicht einfällt „und ich es doch wissen sollte“, spricht er mir Gnade und Erbarmen zu. Da wo ich mich verurteile, weil ich nur zwei Artikel geschrieben habe „und es doch eigentlich mehr sein sollten“, spricht er mir Gnade und Erbarmen zu. Es mag sich banal anhören, aber so ist Gott ganz konkret „Der Wunderbare“ in meinem Monat September gewesen. Durch sein Überwinden verändert er die kleinen unsichtbaren Gedanken in meinem Kopf tagtäglich.
Ohne ihn habe ich diesen Monat kläglich versagt. Durch sein Überwinden spielen die eigenen Maßstäbe und meine Verurteilung keine Rolle.