Die ultimative Kraft Gottes – Das Schweigen Gottes
Und Gott schweigt. Seine engsten Freunde, seine Weggefährten, seine Nachfolger, seine Familie erleben die schreckliche Stille des Grabes. Und Gott schweigt. Sie sind zutiefst geschockt über die Brutalität der Hinrichtung, die Grausamkeit von Jesu Tod und die Sinnlosigkeit seiner Verurteilung. Und Gott schweigt. All ihre Hoffnung ist zunichte. All ihre Träume zerplatzt. Zurück bleiben nur Trauer, Verzweiflung, Ratlosigkeit, Enttäuschung, Angst. Und Gott schweigt,
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und schweigt
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und schweigt.
Die Stille des Grabes ist erschütternd. Das Schweigen Gottes kann den größten Glauben erschüttern, unsere Hoffnung zerstören und unser Vertrauen zerstören. Und doch – hatte Jesus nicht all das angekündigt? Dass sein Tod nicht das Ende sein würde? Aber jetzt? Gott schweigt.
Auch wenn wir es nicht verstehen, müssen wir dieses Schweigen aushalten. Gott sagt durch den Propheten Jesaja: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. (Jesaja 55,8-9)“
Mark Dever
Wir müssen oft leiden. Und nur selten werden wir verstehen, warum das so ist. Doch wir dürfen in jeder Lage auf Gott vertrauen.
Umso mehr wir Jesus kennenlernen, umso mehr können wir ihm vertrauen, auch wenn wir ihn nicht verstehen und seine Wege nicht nachvollziehen können. Der Karsamstag ist der Tag des stillen Vertrauens. Jesus hatte seinen Tod mehrmals angekündigt und deutlich gemacht, dass das nicht das Ende ist. Jesus sagte seinen Jüngern in Markus 9,31-32: „Der Menschensohn [Jesus] wird überantwortet werden in die Hände der Menschen, und sie werden ihn töten; und wenn er getötet ist, so wird er nach drei Tagen auferstehen. Sie aber verstanden das Wort nicht und fürchteten sich, ihn zu fragen.“ Aber die Jünger verstanden es damals nicht, und sie verstehen es jetzt am Karsamstag auch nicht.
In der Bibel finden wir viele wundervolle Versprechen Gottes, die er seinen geliebten und von der Sünde erkauften Kindern zuspricht. Diese Tatsachen nehmen wir nicht immer auf den ersten Blick wahr, aber dürfen sie im festen Vertrauen auf Jesus glauben. Mit unseren Augen sehen wir sie nicht, mit unseren Ohren hören wir sie nicht, mit unserem Verstand können wir sie nicht ergründen – aber Gottes Versprechen stehen elsenfest!
Mit diesen Versprechen Gottes können wir uns immer wieder im Gebet an Gott wenden. „Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Zeit! (Matthäus 28,20)“ ist ein Versprechen Gottes. „Liebe Kinder, ich schreibe euch, dass euch die Sünden vergeben sind um seines Namens willen. (1.Johannes 2,12)“ ist ein Versprechen Gottes. „Ja, ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch unsichtbare Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch gottfeindliche Kräfte, weder Hohes noch Tiefes, noch sonst irgendetwas in der ganzen Schöpfung uns je von der Liebe Gottes trennen kann, die uns geschenkt ist in Jesus Christus, unserem Herrn. (Römer 8,38-39)“ ist ein Versprechen Gottes. Im Vertrauen auf Gottes Versprechen liegt eine ungeheure Kraft.
Ich wünsche dir einen gesegneten stillen Samstag,
Micha
Der nächste Beitrag erscheint am 31.03.2024.